Häuser sind gebaute Geschichten. Manche fassen sich kurz, andere haben viel zu berichten.

Dieses 1672 erstellte Gebäude steht in einer vielschichtigen, natürlichen Landschaft. Nicht nur der nahe Bach, der angrenzende Weinberg und weiter oben der, die Stadt überblickende, Wald sind wichtige Teile des Ortsbilds, sondern auch der Mikrokosmos von Bäumen, Sträuchern und Wiesen, welche die Baukörper umfassen und teilweise verstecken. Diese denkmalgeschützte Haus hat Anteil an einem für die Stadt ausserordentlich wichtigen Ortsbild, das vom dichten Ineinandergreifen von Bauwerken und natürlicher Umgebung lebt. Das Massige, Monotone, Modulare und Repetitive hat hier kein Zuhause. Das Ortsbild zeigt ein partnerschaftliches Verhältnis von Gebäude und Umgebung, die Natur ist nicht Widerpart. Die freistehenden verschiedenartigen Nebengebäude, die teilweise von Sträuchern und Bäumen umgeben sind, unterstreichen diese Qualität.

Eine zwischenzeitlich beheimatete Künstlerkolonie hat durch ihre baulichen Interventionen das architektonische Erbe weitergefüht. Die Körnung und Setzung der Nebenbauten entspricht dem schonungsvollen Umgang einer Gartenanlage im Quartier.

Es galt in engem Dialog mit der Bauherrschaft den Erhalt und weiteren Bestand dieses schützenswerten Hauses sicherzustellen und dabei durch bewusste Eingriffe ein zeitgemässes Wohnen zu ermöglichen.